Architektur
Die Marktgemeinde Bezau hat am Standort des alten Gemeindeamtsgebäudes ein neues LERNHAUS mit der Volksschule und Räumlichkeiten für den kommunalen Kindergarten errichtet. Die Untergeschosse, das Erdgeschoss, sowie die beiden zentralen Treppenhäuser wurden in Massivbauweise errichtet. Die restlichen Obergeschosse sind als Holzbau ausgeführt.
Energiekonzept
Die Wärmebereitstellung erfolgt über einen Anschluss an das Biomassenetz der Gemeinde Bezau. Nach der FWÜST kommt ein Pufferspeicher für das Lastmanagement zum Einsatz. In diesem Wärmespeicher erfolgt über ein Wellrohrregister ebenfalls die zentrale Brauchwarmwasserbereitung für das Gebäude. Die Beheizung sämtlicher Unterrichts- und Nebenräume, sowie der Turnhalle mit den angrenzenden Nass- und Lagerräumen erfolgt ausschließlich über eine Fußbodenheizung.
Die Sommertauglichkeit wird über eine sommerliche Nachtauskühlung mit motorisch betriebenen Fensterflügeln sichergestellt. Zusätzlich zur Nachtauskühlung wird das Gebäude über einen Grundwasserbrunnen mit einer Entzugsleistung von ca. 40 kW gekühlt. Die Kälteabgabe erfolgt dabei im direct-cooling Prinzip über die Fußbodenheizung/Fußbodenkühlung, sowie über die zentrale Lüftungsanlage. Bei der Lüftung wurde in allen Klassenräumen die sogenannte „Hybridlüftung“ umgesetzt (mechanische Lüftung mit reduzierten Luftmengen kombiniert mit Fensterlüftung) und es sind Lüftungsgeräte mit kombinierter Wärme‐/Feuchterückgewinnung zum Einsatz gekommen.
Zur Reduktion der Anlagengröße wurde zudem konsequent das sogenannte Kaskadenlüftungsprinzip angewendet. Die Klassenräume erhalten dabei nur Zuluft, in den Nebenräumen, bzw. im Bereich der Lernlandschaft wird die „verbrauchte“ Luft wieder abgesaugt.
Als zusätzliche Komponente zur Hybrid- bzw. Grundlüftung befindet sich in den Klassenräumen eine „CO2-Ampel“ die den Nutzern bei Überschreitung eines definierten
Luftqualitätsgrenzwertes von z.B. 1.200 ppm eine zusätzliche Fensterlüftung signalisiert.
Für die beschriebene Anlagentechnik der Heizungs‐, Kälte- und Lüftungstechnik wurde ein MSR-System konzipiert, welches alle notwendigen Funktionen steuert und überwacht und eine komfortable Bedienung vor Ort oder über einen Fernzugriff ermöglicht. Eine „übergeordnete“ Gebäudeleittechnik, sowie die Integration anderer Gewerke
(wie Beleuchtung / Verschattung / Zutrittskontrolle udgl.) wurde dabei nicht vorgesehen.